Benen­nung einer Stra­ße nach Kurt Eisner


DIE LINKE.

im Stadtrat

08.02.2021

Benen­nung einer Stra­ße nach Kurt Eisner

Sehr geehr­ter Herr Oberbürgermeister,

die Stadt­rats­grup­pe DIE LINKE stellt fol­gen­den Antrag:

Der Stadt­rat beschließt, zeit­nah eine Stra­ße nach dem ers­ten baye­ri­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Kurt Eis­ner zu benennen.

Begrün­dung

Kurt Eis­ner, gebo­ren am 14.Mai 1867 in Ber­lin, rief am 8. Novem­ber 1918 den Frei­staat Bay­ern aus, was das Ende der Mon­ar­chie und den Beginn des demo­kra­ti­schen Bay­erns bedeu­te­te. Einen Tag spä­ter wur­de er in dem pro­vi­so­ri­schen Natio­nal­rat zum ers­ten Minis­ter­prä­si­den­ten Bay­erns ernannt.

Die heu­ti­ge demo­kra­ti­sche Ver­fas­sung Bay­erns haben wir maß­geb­lich Kurt Eis­ner zu ver­dan­ken, der in den knapp hun­dert Tagen als ers­ter Minis­ter­prä­si­dent von Bay­ern u.a. den 8‑Stun­den-Tag und das Frau­en­wahl­recht durchsetzte.
Nicht zuletzt wegen sei­ner demo­kra­ti­schen Bestre­bun­gen und sei­ner pazi­fis­ti­schen Hal­tung wur­de er von dem völ­kisch-natio­na­lis­ti­schen Leut­nant Graf Arco auf Val­ley, am 21.Februar 1919 in Mün­chen ermordet.

Vor sei­ner Zeit in Mün­chen leb­te Kurt Eis­ner in Nürn­berg und arbei­te­te von 1907 bis 1910 als Chef­re­dak­teur bei der sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Frän­ki­schen Tagespost.

Heu­te leben noch zwei Enkel und auch Uren­kel Eis­ners in Nürn­berg. Auf­grund ihrer Ver­wandt­schaft mit Kurt Eis­ner muss­te die Fami­lie Eis­ner 1936 auf per­sön­li­chen Befehl Juli­us Strei­chers hin Nürn­berg ver­las­sen, ver­lor ihr Haus­halts­wa­ren­ge­schäft und damit ihre Existenzgrundlage.

Gera­de in Zei­ten des Erstar­kens rech­ter Bewe­gun­gen in Deutsch­land und Euro­pa, kann die Stadt Nürn­berg mit der Benen­nung einer Stra­ße nach Kurt Eis­ner ein Zei­chen für die Demo­kra­tie und gegen rech­te Gewalt set­zen, was auch den hoch­be­tag­ten Ver­wand­ten Eis­ners ein Anlie­gen ist.

Mit freund­li­chen Grüßen
Özlem Demir Kath­rin Flach Gomez Titus Schül­ler