Sam­mel­un­ter­kunft für Geflüch­te­te erneut Hotspot


DIE LINKE.

Pres­se­mit­tei­lung

26.05.2021

Sam­mel­un­ter­kunft für Geflüch­te­te erneut Hotspot

DIE LINKE kri­ti­siert die Stadt­spit­ze auf­grund ihrer Untä­tig­keit bei der Ent­zer­rung der Wohn­si­tua­ti­on in den Sammelunterkünften.

Wäh­rend in ganz Bay­ern die Inzi­denz sinkt, sta­gnie­ren die Zah­len in Nürn­berg bei knapp unter 100. Der Grund: Weil die Stadt­spit­ze sich noch immer nicht um eine dezen­tra­le Unter­brin­gung der Geflüch­te­ten geküm­mert hat, ist es nun erneut zu einem mas­si­ven Aus­bruchs­ge­sche­hen in einer Gemein­schafts­un­ter­kunft gekommen.

Die Pro­ble­ma­tik hat­te DIE LINKE mehr­fach im Stadt­rat ange­spro­chen und eine dezen­tra­le Unter­brin­gung bean­tragt, zuletzt mit einem Antrag im Novem­ber, der abge­lehnt wor­den war. Als Begrün­dung war von Gesund­heits­re­fe­ren­tin Walt­helm und Sozi­al­re­fe­ren­tin Ries vor­ge­bracht wor­den, dass sich gezeigt habe, dass Sam­mel­un­ter­künf­te erfah­rungs­ge­mäß kei­ne Hot­spots sei­en und man bis dato auch dort kein über­mä­ßi­ges Aus­bruchs­ge­sche­hen beob­ach­ten konnte.

Im Anbe­tracht der Tat­sa­che, dass es schon im August zu ver­mehr­ten Aus­brü­chen in Sam­mel­un­ter­künf­ten gekom­men war und auch in der Stadt­rats­sit­zung im Dezem­ber, die Aus­sa­gen zum Antrag der LINKEN im Novem­ber bereits revi­diert wer­den muss­ten, da es zu dem Zeit­punkt wie­der zu Aus­brü­chen in meh­re­ren Unter­künf­ten gekom­men war, wird deut­lich, dass die Stadt­spit­ze das Pro­blem nicht ernst genug nimmt.

Stadt­rä­tin Flach Gomez dazu:

„Der jet­zi­ge Aus­bruch zeigt erneut, dass die städ­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­ger nicht wil­lens sind, die Pro­ble­ma­tik anzu­ge­hen. Anstatt die Wohn­si­tua­ti­on der Geflüch­te­ten nach­hal­tig zu ent­zer­ren und somit eine Hot­spot-Bil­dung zu ver­mei­den, leug­net man das Pro­blem und bleibt untä­tig. Die Bewoh­ner der Unter­künf­te müs­sen sich oft­mals Sani­tär­be­rei­che und Küchen tei­len, sodass sie nicht die nöti­gen Abstän­de ein­hal­ten kön­nen und das Anste­ckungs­ri­si­ko steigt.

Die enge Wohn­si­tua­ti­on sorgt dafür, dass Bewoh­ner, die unter ande­ren Umstän­den nicht von Qua­ran­tä­ne betrof­fen wären, nicht mehr zur Arbeit, Aus­bil­dung, Schu­le oder Kita gehen kön­nen, Ter­mi­ne nicht wahr­neh­men kön­nen und dadurch vie­le Nach­tei­le ent­ste­hen. Des­wei­te­ren besteht ein unver­hält­nis­mä­ßig hohes Gesund­heits­ri­si­ko für Men­schen mit Vor­er­kran­kun­gen, Älte­re oder Schwan­ge­re in den Gemein­schafts­un­ter­künf­ten, das sich durch eine Ent­zer­rung der Wohn­si­tua­ti­on leicht mini­mie­ren lie­ße. Die Stadt muss end­lich zuse­hen, dass sich dar­an etwas ändert, anstatt wei­ter­hin so ver­ant­wor­tungs­los die Augen zu verschließen.“

DIE LINKE for­dert zur Lösung der Pro­ble­ma­tik eine geziel­te Impf­kam­pa­gne in den Sam­mel­un­ter­künf­ten sowie eine dau­er­haf­te Ent­zer­rung der Wohnsituation.