Ser­vice­ge­sell­schaft KNSG wiedereingliedern


DIE LINKE.

im Stadtrat

18.05.2021

Ser­vice­ge­sell­schaft KNSG wiedereingliedern

Sehr geehr­ter Herr Oberbürgermeister,

der Stadt­rat möge Fol­gen­des beschließen:

  1. Die Ser­vice­ge­sell­schaft KNSG des Kli­ni­kums Nürn­berg wird in Abspra­che mit der Tarif­ver­hand­lungs­kom­mis­si­on von ver.di in den TVöD über­führt und wie­der in den Mut­ter­kon­zern, das Kom­mu­nal­un­ter­neh­men Kli­ni­kum Nürn­berg, eingegliedert.
  2. Ent­ste­hen­de Mehr­kos­ten für die Gehäl­ter der Mit­ar­bei­ten­den wer­den von der Stadt Nürn­berg übernommen.

Begrün­dung:

  1. Dring­lich­keit: Die Dring­lich­keit ist gege­ben auf­grund der Streiks der Beschäf­tig­ten der KNSG. Es muss schnellst­mög­lich wie­der ein regel­rech­ter Arbeits­ab­lauf im Kli­ni­kum und damit die Patient:innensicherheit ‑ins­be­son­de­re in Zei­ten der Pan­de­mie — sicher­ge­stellt wer­den. Da die poli­ti­schen Ver­ant­wort­li­chen und der Vor­stand zu lan­ge gezö­gert haben, am Kli­ni­kum wie­der für gerech­te Löh­ne zu sor­gen, bleibt den Beschäf­tig­ten nur der Streik, um ihren berech­tig­ten For­de­run­gen Aus­druck zu verleihen!
  2. Antrags­be­grün­dung: Die Pan­de­mie hat nun noch­mal ver­stärkt gezeigt, dass das Kli­ni­kum auf fähi­ges Per­so­nal set­zen kann, wenn der Ernst­fall ein­tritt. Hand in Hand arbei­ten sämt­li­che Berei­che zusam­men, um den Betrieb best­mög­lichst auf­recht zu erhal­ten. Vom ärzt­li­chen Dienst, über die Pfle­ge bis hin zu den ein­zel­nen Ser­vice­be­rei­chen, wie z.B. der Nähe­rei, dem Fahr­dienst, der Küche, der Wäsche­rei und der Rei­ni­gung, stellt das Kli­ni­kum so ein Getrie­be dar, in dem jedes Räd­chen unab­ding­bar ist, um das gro­ße Gan­ze am Lau­fen zu hal­ten. So bewei­sen z.B. die Rei­ni­gungs­kräf­te tag­täg­lich ihre gro­ße Ein­satz­be­reit­schaft, wenn es dar­um geht, auch die Covid-19-Sta­tio­nen gründ­lich zu rei­ni­gen und so für Sicher­heit für alle Mit­ar­bei­ten­den zu sorgen.

Das Kli­ni­kum als orga­ni­sa­to­ri­sche Ein­heit muss daher auch eine betrieb­li­che Ein­heit dar­stel­len, die allen Beschäf­tig­ten einen siche­ren Arbeits­platz und wür­di­ge Löh­ne, garan­tiert. Den­noch wur­de 1997 die KNSG GmbH gegrün­det und die Beleg­schaft der Ser­vice­be­rei­che somit in eine Zwei-Klas­sen- Beleg­schaft auf­ge­teilt – der eine Teil wei­ter­hin mit den Vor­tei­len des TVöD, der ande­re Teil aller neu hin­zu­kom­men­den Ser­vice-Mit­ar­bei­ten­den zu schlech­te­ren Kon­di­tio­nen. So erhal­ten die KNSG-Kräf­te in den ers­ten bei­den Jah­ren der Anstel­lung kei­nen fes­ten Ver­trag, erhal­ten nied­ri­ge­re Löh­ne, die trotz Voll­zeit in die Alters­ar­mut füh­ren und sind z.B. auch bei Urlaubs­zei­ten und Son­der­zah­lun­gen benach­tei­ligt. Im Gegen­satz zu den Mit­ar­bei­ten­den im TVöD, gab es sogar eine acht­jäh­ri­ge Lohn­stei­ge­rungs­pau­se für die Mit­ar­bei­ten­den der KNSG, deren bis­he­ri­ges Lohn­stei­ge­rungs­ni­veau sich immer noch unter dem Infla­ti­ons­ni­veau bewegt.

Im Gegen­satz zu den Ser­vice­be­schäf­tig­ten der Kli­ni­ken in Schwein­furt und Bam­berg, ist für die Nürn­ber­ger KNSG- Beleg­schaft auch zu beach­ten, dass die Mieten/qm in Schwein­furt und Bam­berg um ein Viel­fa­ches nied­ri­ger sind, als die Mie­ten in Nürn­berg. Die Belas­tung der Ein­kom­men der Nürn­ber­ger Beleg­schaft ist damit deut­lich höher – sie ist sogar so hoch, dass vie­le Beschäf­tig­ten der KNSG Zweit- oder Dritt­jobs aus­üben müs­sen, um die Mie­te zu bezah­len und die Fami­lie aus­rei­chend ver­sor­gen zu kön­nen. Für einen Arbeit­ge­ber der öffent­li­chen Hand, wie das Kli­ni­kum, soll­ten sol­che Arbeits­be­din­gun­gen ein No-Go sein! Dies moniert die Beleg­schaft der KNSG zurecht mit­tels der von ver.di orga­ni­sier­ten Streiks. Aus die­sem Grund ist eine Wie­der­ein­glie­de­rung der Ser­vice­be­rei­che in das Kli­ni­kum und eine Bezah­lung der Mit­ar­bei­ten­den nach TVöD drin­gend geboten.

Mit freund­li­chen Grüßen
Özlem Demir Kath­rin Flach Gomez Titus Schül­ler