Mehr­weg­win­deln und ‑peri­oden­pro­duk­te


DIE LINKE.

im Stadtrat

21.10.2021

Mehr­weg­win­deln und ‑peri­oden­pro­duk­te

Sehr geehr­ter Herr Oberbürgermeister,

der Stadt­rat möge Fol­gen­des beschließen:

1) Die Stadt Nürn­berg gewährt zur Anschaf­fung von Mehr­weg­win­deln einen Zuschuss von 80 Euro jähr­lich vom ers­ten bis zum drit­ten Lebens­jahr eines Kindes.

2) Die Stadt Nürn­berg gewährt zur Erst­an­schaf­fung von Mehr­weg-Peri­oden-Pro­duk­ten einen Zuschuss von 80 Euro unab­hän­gig vom Alter der Antragstellerin.

Begrün­dung:

Stoffwindelzuschuss schont Umwelt und GeldbeutelAls Ein­zel­po­si­ti­on beim Rest­müll stel­len Weg­werf­win­deln etwa 10 bis 15 Pro­zent des Rest­müll­auf­kom­mens. Der Jahr­gang der 2019 in Deutsch­land gebo­re­nen Babies ver­ur­sacht somit ins­ge­samt 740 Mil­lio­nen Kilo Win­del­müll, der weder recy­cle­bar noch voll­stän­dig ver­brenn­bar ist und damit in Müll­end­la­gern lan­det. Für eine klei­ne­re Stadt mit etwa 100.000 Ein­woh­nern fal­len damit Kos­ten von etwa 250.000 Euro zur Ent­sor­gung von Win­del­müll pro Jahr an. Hoch­ge­rech­net auf Nürn­berg lie­gen die Kos­ten bei min­des­tens 1,25 Mil­lio­nen Euro pro Jahr.

Ähn­lich ver­hält es sich mit Peri­oden-Pro­duk­ten, wie Weg­werf­bin­den oder Tam­pons. So ent­ste­hen im Lau­fe des Lebens einer menstru­ie­ren­den Per­son etwa 140 kg Müll, wel­cher oft­mals nicht ord­nungs­ge­mäß im Rest­müll ent­sorgt wird, son­dern in der Klär­an­la­ge lan­det. Öko­lo­gi­sche Mehr­weg-Alter­na­ti­ven sind viel­fäl­tig ver­füg­bar, so z.B. in Form von Mehr­weg-Bin­den, Peri­oden­un­ter­wä­sche oder Menstruations-Cups.

Sowohl Win­deln als auch Peri­oden­pro­duk­te ent­hal­ten Plas­tik, was die Müll­pro­ble­ma­tik ver­schärft und auch für die Verbraucher:innen gesund­heits­schäd­li­che Aus­wir­kun­gen hat.

Regelmäßig verwendbar, statt regelmäßig Müllberge!

Auf­grund der ein­ma­li­gen und damit höhe­ren Anschaf­fungs­kos­ten für eine Erst­aus­stat­tung mit den umwelt­freund­li­che­ren und wasch­ba­ren Mehr­weg­pro­duk­tem macht daher ein Zuschuss Sinn und senkt die Hür­den für Verbraucher:innen, sich für die­se Pro­duk­te zu entscheiden.

Daher soll­te sich die Stadt Nürn­berg ein Bei­spiel an Städ­ten und Krei­sen (wie z.B. das Nürn­ber­ger Land oder die Städ­te Aschaf­fen­burg und Fürth) neh­men, die bereits einen Zuschuss zu wie­der­ver­wend­ba­ren Pro­duk­ten geben. So kön­nen lang­fris­tig Kos­ten ein­ge­spart, Müll ver­mie­den und Verbraucher:innen bei der Erst­an­schaf­fung der Pro­duk­te unter­stützt werden.

Mit freund­li­chen Grüßen
Özlem Demir Kath­rin Flach Gomez Titus Schül­ler