DIE LINKE.
Pressemitteilung
08.09.2021
Windelmüllberge vermeiden
Die LINKE fordert einen Zuschuss für Mehrwegwindeln sowie ‑periodenprodukte, um dem damit einhergehenden Müll Herr zu werden.
Als Einzelposition beim Restmüll stellen Wegwerfwindeln etwa 10 bis 15 Prozent des Restmüllaufkommens. Der Jahrgang der 2019 in Deutschland geborenen Babies verursacht somit insgesamt 740 Millionen Kilo Windelmüll, der weder recyclebar noch vollständig verbrennbar ist und damit in Müllendlagern landet. Für eine kleinere Stadt mit etwa 100.000 Einwohnern fallen damit Kosten von etwa 250.000 Euro zur Entsorgung von Windelmüll pro Jahr an. Hochgerechnet auf Nürnberg liegen die Kosten bei mindestens 1,25 Millionen Euro pro Jahr.
Ähnlich verhält es sich mit Perioden-Produkten, wie Wegwerfbinden oder Tampons. So entstehen im Laufe des Lebens einer menstruierenden Person etwa 140 kg Müll, welcher oftmals nicht ordnungsgemäß im Restmüll entsorgt wird, sondern in der Kläranlage landet. Ökologische Mehrweg-Alternativen sind vielfältig verfügbar, so z.B. in Form von Mehrweg-Binden, Periodenunterwäsche oder Menstruations-Cups.
Sowohl Windeln als auch Periodenprodukte enthalten Plastik, was die Müllproblematik verschärft und auch für die Verbraucher:innen gesundheitsschädliche Auswirkungen hat.
Stadträtin Flach Gomez dazu:
„Aufgrund der einmaligen und damit höheren Anschaffungskosten für eine Erstausstattung macht ein Zuschuss Sinn und senkt die Hürden für Verbraucher, sich für die umweltschonende Variante zu entscheiden. Auch der eigene Geldbeutel wird auf Dauer entlastet, da die Mehrwegprodukte lediglich durch die Anschaffungskosten ins Gewicht fallen. Daher sollte sich die Stadt Nürnberg ein Beispiel an Städten und Kreisen wie z.B. dem Nürnberger Land oder Aschaffenburg und Fürth nehmen, die bereits einen Zuschuss zu wiederverwendbaren Produkten geben. So können langfristig Kosten eingespart, Müll vermieden und Verbraucher bei der Erstanschaffung der Produkte unterstützt werden.“