Nürn­ber­ger CSU igno­riert wei­ter­hin Ras­sis­mus­pro­blem in den eige­nen Reihen


DIE LINKE.

Pres­se­mit­tei­lung

Nürn­ber­ger CSU igno­riert wei­ter­hin Ras­sis­mus­pro­blem in den eige­nen Reihen

Die Inte­gra­ti­ons- und Stadt­rä­te der LINKEN for­dern wei­ter­hin den Rück­tritt der bei­den ras­sis­ti­schen CSU-Inte­gra­ti­ons­rä­tin­nen, nach­dem nun das Tei­len von AfD-Het­ze gegen Geflüch­te­te bekannt gewor­den ist.

Nach der halb­her­zi­gen Ent­schul­di­gung der bei­den Inte­gra­ti­ons­rä­tin­nen in der kon­sti­tu­ie­ren­den Sit­zung des Inte­gra­ti­ons­ra­tes, bei der Van Rees Zota um Ent­schul­di­gung bat, „(…)falls sich jemand durch ihre Posts ver­letzt füh­len soll­te (…)“ und Con­drea beteu­er­te, dass das Pos­ten ein „Ver­se­hen“ gewe­sen sei, sind nun wei­te­re Inhal­te bekannt gewor­den, die die bei­den im Zeit­raum zwi­schen 2015 und 2022 geteilt haben – dar­un­ter auch AfD-Het­ze gegen Geflüch­te­te sowie die Ver­un­glimp­fung von Asyl­su­chen­den, die als „Sozi­al­aus­län­der“ bezeich­net wer­den, die in Deutsch­land unbe­rech­tig­ter­wei­se Luxus­gü­ter emp­fan­gen wür­den, wohin­ge­gen ande­re Län­der, die Geflüch­te­te mit Haft­stra­fen und Zwangs­ar­bei­ten sank­tio­nie­ren wür­den, wesent­lich weni­ger idio­tisch sei­en. Auch bekannt gewor­den ist ein Bei­trag, in dem Ali­ce Wei­del (AfD) den Kli­ma­schutz als „Tarn­be­griff“ bezeich­net und ver­schwö­rungs­theo­re­ti­sche Posts, in denen die Öku­me­ne der Reli­gio­nen als Teu­fels­an­be­tung im Rah­men der Frei­mau­re­rei bezeich­net wird.

Auf der ande­ren Sei­te sind nun auch Anti­se­mi­tis­mus­vor­wür­fe gegen einen Ver­tre­ter der Grü­nen bekannt gewor­den, die sich jedoch nicht als halt­bar erwie­sen haben. Denn die­ser hat sich mit kei­nem Wort ver­un­glimp­fend gegen­über der Grup­pe von Men­schen jüdi­schen Glau­bens geäu­ßert, son­dern ledig­lich Kri­tik am Umgang der israe­li­schen Regie­rung mit der Bevöl­ke­rungs­grup­pe der Paläs­ti­nen­ser artikuliert.

Stadt­rä­tin Flach Gomez dazu: „Es ist skan­da­lös, dass nach der mehr als frag­wür­di­gen Ent­schul­di­gung im Rat kei­ne Kon­se­quen­zen inner­halb der CSU folg­ten und bei­de Inte­gra­ti­ons­rä­tin­nen weder zurück­ge­tre­ten noch aus der Grup­pe der CSU aus­ge­schlos­sen wor­den sind. Viel­mehr hat sich durch die Abspra­chen zur Wahl des Vor­stands sogar die SPD und ein Teil der Grü­nen mit die­ser Grup­pe zusam­men­ge­schlos­sen. Ent­schie­de­ne Abgren­zung nach Rechts sieht anders aus. Wer so men­schen­ver­ach­ten­de Ansich­ten ver­tritt, darf im Inte­gra­ti­ons­rat einer Stadt, die sich Stadt der Men­schen­rech­te nennt, kei­nen Platz haben. Jedes wei­te­re Lip­pen­be­kennt­nis a la „weh­ret den Anfän­gen“ und jedes angeb­lich anti­ras­sis­ti­sche Enga­ge­ment der pak­tie­ren­den Par­tei­en wird damit zum Hohn gegen­über Opfern von Rassismus.“

Sie fügt hin­zu: „Dass man nun einen Bei­trag des grü­nen Kan­di­da­ten lan­ciert und als anti­se­mi­tisch bezeich­net, obwohl er sich vor län­ge­rer Zeit dif­fe­ren­ziert gegen­über israe­li­ti­schen Kul­tus­ge­mein­de erklärt und ent­schul­digt hat, ist ein­deu­tig ein Ablen­kungs­ma­nö­ver, um vor dem eige­nen Ver­sa­gen, sich gegen Men­schen­fein­de in den eige­nen Rei­hen abzu­gren­zen, abzu­len­ken. Ins­be­son­de­re nach­dem nun das Tei­len von noch abstru­se­ren Inhal­ten, wie den AfD-Pos­tings durch Con­drea und ras­sis­ti­sche Wit­ze durch von Van Rees Zota bekannt gewor­den sind.“