DIE LINKE.
Pressemitteilung
18.05.2021
Warme Worte sind nicht genug — KNSG eingliedern!
DIE LINKE.Nürnberg stellt einen Antrag zur Wiedereingliederung der Servicegesellschaft ins Klinikum Nürnberg.
Nachdem in der vergangenen Woche die Beschäftigten der KNSG auf einem Warnstreik viele Solidaritätsbekundungen nicht nur von DER LINKEN, sondern auch von SPD und Grünen erhielten, ergriff die Stadtratsgruppe der Partei DIE LINKE die Initiative und setzte am Folgetag einen Antragsentwurf zur Wiedereingliederung der Klinikum Nürnberg Service GmbH (KNSG) in den Mutterkonzern — das Klinikum Nürnberg — und damit in den TVöD auf. Mit dem Antragsentwurf verbunden war die Bitte an die Stadtratsfraktionen der Grünen und der SPD, den Antrag als Mitunterzeichner mit einzubringen und die Möglichkeit ggf. Änderungen am Antragstext vorzunehmen.
Doch statt der Bekundung „uneingeschränkter Solidarität“ auf den Streikkundgebungen Taten folgen zu lassen, gab es auf die Anfrage per Mail bisher keine Antwort im Postfach der Stadträte der LINKEN. Soll das etwa bedeuten, dass den großen Parteien der Mut und die tatsächliche Solidarität mit den Beschäftigten fehlt?
Der Antrag wird nun dennoch — passend zur Kundgebung der Beschäftigten vor der Stadtratssitzung — morgen auf den Tischen der Stadträte landen, da er von der Linken als Dringlichkeitsantrag eingebracht wird.
Stadträtin Kathrin Flach Gomez dazu:
„Die politisch Verantwortlichen und der Vorstand haben viel zu lange gezögert, am Klinikum wieder für gerechte Löhne zu sorgen und so bleibt den Beschäftigten nur der Streik, um ihren berechtigten Forderungen Ausdruck zu verleihen! Die Dringlichkeit unseres Antrags ist gegeben, um schnellstmöglich wieder einen regelrechten Arbeitsablauf im Klinikum und damit die Patientensicherheit — insbesondere in Zeiten der Pandemie — sicherzustellen. Was die Patientensicherheit anbelangt, verwundert es uns auch, dass der Vorstand des Klinikums nicht bereit war, eine Notdienstvereinbarung für den Streik mit ver.di auszuhandeln.
Wir als LINKE stehen voll und ganz hinter den Beschäftigten der KNSG, denn nicht nur während der Pandemie steht ihre Systemrelevanz außer Frage – das Klinikum ohne sie ist nicht funktionstüchtig! Dafür muss gerade die öffentliche Hand als Arbeitgeber Löhne bezahlen, die nicht zwangsläufig in die Altersarmut führen. Auch Dienste an zwölf aufeinanderfolgenden Tagen müssen ein Ende haben. Die Stadt Nürnberg hat endlich dieses Lohndumping und die Ausbeutung zu beenden und für faire Löhne uns Arbeitsbedingungen zu sorgen. Im Beteiligungsbericht der Stadt lässt sich nachlesen, dass die politischen Entscheidungsträger dem Vorstand jährlich ordentliche Gehaltserhöhungen im fünfstelligen Bereich genehmigen und sich dabei nicht zieren. Die Beschäftigten der KNSG sollen hingegen mit Centbeträgen abgespeist werden. Diese Ungerechtigkeit gilt es zu beenden, indem man die Beschäftigten der KNSG wieder nach dem ihnen zustehenden TVöD bezahlt.
DIE LINKE fordert daher insbesondere die Grünen und die SPD im Stadtrat auf, für den Antrag zu stimmen und den warmen Worten auf den Kundgebungen, in Resolutionen und offenen Briefen endlich Taten folgen zu lassen!“