Hin­weis­schil­der für Fahrradstraßen


DIE LINKE.

im Stadtrat

14.09.2022

Hin­weis­schil­der für Fahrradstraßen

Sehr geehr­ter Herr Oberbürgermeister,

im Juni 2018 wur­de im Ver­kehrs­aus­schuss die 1. Aus­bau­stu­fe für Fahr­rad­stra­ßen beschlos­sen, die ins­ge­samt 12 Fahr­rad­stra­ßen im Nürn­ber­ger Stadt­ge­biet vor­sah und im Okto­ber 2019 wur­de im Renn­weg die ers­te Fahr­rad­stra­ße Nürn­bergs eröffnet.

Im Okto­ber 2021 beschloss der Ver­kehrs­aus­schuss wei­te­re 13 Stra­ßen­zü­ge zu Fahr­rad­stra­ßen umzu­ge­stal­ten. Im Bericht des Aus­schus­ses wird auf die Öffent­lich­keits­ar­beit ver­wie­sen: ” So wur­den alle Anwoh­nen­den mit einem Fly­er über die Ände­run­gen und die Regeln in einer Fahr­rad­stra­ße sowie in den angren­zen­den Stra­ßen infor­miert. … Dar­über hin­aus wur­de in Pres­se­mit­tei­lun­gen …und über die social media Kan­nä­le der Stadt auf die neu­en Fahr­rad­stra­ßen hingewiesen.”

Trotz der Öffent­lich­keits­ar­beit gera­ten Rad­fah­ren­de auf Fahr­rad­stra­ßen häu­fig in Gefah­ren­si­tua­tio­nen, da eini­gen Autofahrer:innen die Ver­kehrs­re­geln auch nach drei­jäh­ri­ger Pra­xis offen­sicht­lich nicht bekannt sind:

Sie schei­nen nicht zu wis­sen, dass Stra­ßen, die mit die­sem Ver­kehrs­schild gekenn­zeich­net sind, aus­schließ­lich von Rad­fah­ren­den und Fußgänger:innen (auf den Geh­we­gen) benutzt wer­den dürfen.

Ledig­lich wenn obi­ges Zusatz­schild bzw. das Schild “Anlie­ger frei” ange­bracht ist, ist es Motor­rä­dern und PKWs gestat­tet, in die Stra­ße ein­zu­fah­ren, wobei die Fahrzeuglenker:innen beach­ten müs­sen, dass Rad­fah­ren­de Vor­rang haben sowie neben­ein­an­der fah­ren kön­nen, und dass sie sich dem Tem­po des Rad­ver­kehrs anpas­sen müs­sen bei einer Höchst­ge­schwin­dig­keit von Tem­po 30.

Die am häu­figs­ten miss­ach­te­te Regel ist jedoch, dass in Nürn­berg für Fahr­rad­stra­ßen die “rechts vor links”-Regelung auf­ge­ho­ben ist (1), dass also man­che von rechts ein­fah­ren­den Fahrzeuglenker:innen die Vor­fahrt der Rad­fah­ren­den missachten.

An den kreu­zen­den Ein­fahrts­stra­ßen pas­sie­ren bun­des­weit die häu­figs­ten Gefah­ren­si­tua­tio­nen für Rad­fah­ren­de auf Fahr­rad­stra­ßen. Im Jahr 2022 gab es bun­des­weit meh­re­re schwer­ver­letz­te Rad­fah­ren­de auf Fahr­rad­stra­ßen (u.a. Ber­lin-Pan­kow, Lör­rach und Dort­mund) ver­ur­sacht von Autofahrer:innen. Eine genaue Sta­tis­tik ist nicht mög­lich, da in die Unfall­sta­tis­tik der Kom­mu­nen ledig­lich gemel­de­te Unfäl­le mit Schwer­ver­letz­ten und Todes­op­fern eingehen.

Im Mas­ter­plan nach­hal­ti­ge Mobi­li­tät, den der Feri­en­aus­schuss des Stadt­rats am 27.01.2021 ver­ab­schie­de­te, hat sich die Stadt Nürn­berg die “Visi­on Zero” als obers­tes Ziel gesetzt, was bedeu­tet, dass sich alle Maß­nah­men dar­an ori­en­tie­ren, die Zahl der Toten und Schwer­ver­letz­ten im Stra­ßen­ver­kehr auf null zu reduzieren.

Des­halb bean­tra­gen wir:

Die Stadt Nürn­berg beschließt, an den kreu­zen­den Ein­fahrt­stra­ßen zu Fahr­rad­stra­ßen groß­for­ma­ti­ge Hin­weis­schil­der mit den Regeln für eine Fahr­rad­stra­ße anzubringen.

Die Stadt Ber­lin hat gute Erfah­run­gen mit die­sen Ban­nern gemacht:

Mit freund­li­chen Grüßen
Özlem Demir Kath­rin Flach Gomez Titus Schül­ler

Quel­len:

1 Stadt Nürn­berg Ver­kehrs­pla­nungs­amt und Arbeits­ge­mein­schaft fahr­rad­freund­li­cher Kom­mu­nen in Bay­ern e.V., AGFK: “FAHRRADSTRASSEN IN NÜRNBERG”